Storm

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Allgemein

Die "Storm" ist eine neu entwickelte Speichererweiterung für den Atari TT. Sie bietet die Möglichkeit, den TT mit handelsüblichen PS/2 Speichermodulen mit Fast-Ram (TT-Ram) auszurüsten. Der Geschwindigkeitsvorteil von Programmen im TT Ram ist enorm. Die Storm unterstützt den vom 68030 angebotenen Burst Mode. Dabei gibt es zwei Optionen für den Burst: Fastpage und EDO wobei der EDO Modus eine wesentlich höhere Datentransferrate beim Lesen aus dem Speicher unterstützt (siehe Ergebnisse ganz am Ende). Die Storm ist vollständig Plug & Play. Die Erweiterung wird auf den TT-Ram Sockel des Atari TT´s (interner Steckplatz vor dem Netzteil, 96 polige Federleiste) aufgesteckt.


Features

  • Neuentwicklung aus dem Jahr 2016 (Pakman, Tuxie, Gaga)
  • wird ohne Treiber vom System erkannt
  • keinerlei Lötarbeiten erforderlich, einfacher Einbau, voll steckbar
  • unterstützt handelsübliche PS/2 Module in den Größen 16MB, 32MB, 64MB und 128MB
  • Betrieb mit einem oder zwei Modulen möglich
  • 2 Speicherslots, unterstützt Module gleicher oder verschiedener Größe (SIMM A und SIMM B)
  • Erweiterung daher um 16MB bis zu 256MB FastRAM (TT-RAM)
  • dadurch ideal zur Benutzung eines alternativen Betriebssystems (Mint, Magic)
  • keine Auswirkung auf den vorhandenen ST-RAM (2MB oder 10MB)
  • Schutz des TT Buses vor Überlastung durch gebufferte Daten, Adress- und Steuerleitungen
  • kompakter Aufbau in SMD Bauweise
  • zentrales Element ist ein programmierbarer Logicbaustein (CPLD) von Xilinx
  • durchgeschleifter TT-RAM Sockel, der dadurch eine Erweiterung zuläßt, beispielsweise mit dem Thunder IDE Interface
  • 3 Betriebsmodi über Jumperblock wählbar: normal / FPM Burst / EDO Burst
  • funktioniert auch in beschleunigten TT, dadurch weitere Leistungssteigerung (getestet mit 20MHz Bus und 40MHz CPU)
  • perfekt zur Benutzung zusammen mit dem Thunder IDE Interface
  • durch gepatchtes TOS korrekte Anzeige der Speichergröße auch ab 100MB (Patch wird aber nicht zwingend benötigt)
  • handgefertigt, SMD im Reflowverfahren


Beschreibung

Auf der Storm befinden sich neben der durchgeschleiften, 96poligen Federleiste zwei Sockel für je ein PS/2 Speichermodul. Diese Sockel sind codiert, so dass ein falscher Einbau ausgeschlossen ist.

Links unten befinden sich zwei Jumperblocks. Der Block J1, J2, und J3 ist für die Einstellung des Betriebsmodus zuständig. Der Block J3, J4 und J5 ist für die Einstellung der Speichergröße zuständig.

Con4 sowie die Pins GND und +5V links oben sind für die Programmierung des CPLD erforderlich - bitte unbenutzt belassen und keinesfalls verbinden!


Stormoben.jpg Storm unten.jpg


Hardwarerevisionen und Firmware

Per Stand vom 15.09.2017 existieren 3 Hardwarerevisionen der Thunder, nämlich Rev. A (blauer Prototyp), Rev. B und Rev. C (jeweils schwarz). Die verschiedenen Revisionen haben dieselben Features und unterscheiden sich etwas im Aufbau, nicht aber in der Funktionsweise. Die Rev. A ist aufgrund etwas größerer Abmessungen nur für den Towereinbau empfohlen.

Per Stand vom 05.08.2017 ist folgende Firmware aktuell: 202.




Jumpersettings und Bedeutung

Getestet wurde die Storm in verschiedenen TT. Es gibt keine Unterscheidene bei den verschiedenen Boardrevisionen, weder beim TT, noch bei der Storm.

Die beste Performance liefert die Storm zusammen mit dem Thunder IDE Interface. Die Storm kann natürlich auch allein, also ohne Thunder betrieben werden.

Stormjumper.jpg Betriebsmodus und Speichergröße werden über die Jumper J1 - J6 eingestellt.



wichtige Hinweise

Wenn nur ein Speichermodul verwendet wird, dieses bitte in Slot A (=SIMM A) stecken. Das ist der hintere Slot. Sollten zwei verschieden große Module verwendet werden, muss das größere Modul in Slot A gesteckt werden. Beide Slots sind beschriftet.

Edo Burst funktioniert natürlich nur mit echtem EDO Speicher!

Die empfohlene Einstellung ist mit FPM Burst. Wenn das funktioniert, kann der EDO Burst versucht werden. Dadurch können IDE Transferraten von knapp 6 MB/s erreicht werden!

Wie bei der MagnumTT werden 4MB und 8MB Module nicht untersützt.

16MB und 64MB Module sind einseitig bestückt. 32MB und 128MB Module sind beidseitig bestückt, diese haben 2 Bänke.

Die Standardeinstellung bei Auslieferung ist eingestellt auf 2 x 16 MB mit Fastpage-Burst (alle Jumper gesetzt, bis auf J3).


Betriebsmodi (J1 - J3)

Die 3 verschiedenen Betriebsmodi stellt man mit den Jumpern J1 bis J3 wie folgt ein:

  • J1 aktiviert die Storm im normalen Modus ohne Burst(J1 on, J2 off, J3 off) – grüner Jumper (muss immer gesetzt sein)
  • J2 aktiviert den Fastpage Burst Modus (J1 on, J2 on, J3 off) – blauer Jumper (=Standardsetting)
  • J3 aktiviert den EDO Burst Modus (J1 on, J2 on, J3 on) – roter Jumper


Speichergröße (J4 - J6)

Die Speichergröße mit den Jumper J4 bis J6 wie folgt einstellen:


  • J4: off = SIMM A hat 64MB per Bank (64MB or 128MB), on = SIMM A hat 16MB per Bank (16MB or 32MB)
  • J5: off = SIMM A hat zwei Bänke (32MB or 128MB), on = SIMM A hat nur eine Bank (16MB or 64MB), Hinweis: Wenn SIMM B nicht bestückt wird, spielt die Einstellung von J5 keine Rolle.
  • J6: off = SIMM B hat 64MB per Bank (64MB or 128MB), on = SIMM B hat 16MB per bank (16MB or 32MB), Hinweis: Wenn SIMM B nicht bestückt ist, spielt die Einstellung von J6 keine Rolle.


Das führt also zu folgenden Möglichkeiten:

Storm Jumper.jpg


Hier die am häufigsten benutzten Einstellungen bei Benutzung von 2 Modulen mit derselben Speichergröße in SIMM A und SIMM B:

  • 2 x 16 MB = 32MB FastRAM: J4 on, J5 on, J6 on (=Standardsetting)
  • 2 x 32 MB = 64MB FastRAM: J4 on, J5 off, J6 on
  • 2 x 64 MB = 128MB FastRAM: J4 off, J5 on, J6 off
  • 2 x 128 MB = 256MB FastRAM: J4 off, J5 off, J6 off




Auf- und Einbau

Um die Storm einzubauen, muß der Gehäusedeckel bei stromlosem TT entfernt werden. Auf der linken Seite direkt vor dem Netzteil befindet sich die 96polige Erweiterungsbuchse, meist grau oder schwarz. Sollte sich da bereits eine Karte befinden, muß diese sorgsam entfernt werden, um Platz für die Storm zu machen. Wenn das Thunder IDE Interface mit eingebaut wird, dann stecken Sie bitte erst das IDE Interface nach Anleitung ein und sodann auf die Thunder die Storm. Siehe hierzu auch die Bilder am ende des Artikels.

Achten Sie darauf, dass die Karte korrekt im Sockel sitzt, also weder Pins überstehen, noch frei sind, da sonst die Gefahr schwerer Schäden besteht.


TS Sitz.jpg TS Sitz1.jpg so ist es richtig (hier am Beispiel des Thunder IDE Interface)


Die vergoldeten Pins auf der Rückseite der Storm sodann sachte und gleichmäßig in die Buchse stecken. Man merkt, wenn es nicht weiter geht.

Bei Bedarf kann die Storm mittels zweier Schrauben mit dem Mainboard fixiert werden.

Die Storm in den Rev. B und C ist so konzipiert, dass der interne Einbau selbst mit 2 großen (hohen) 128MB Modulen funktioniert.

Eine separate Spannungsversorgung ist für die Storm nicht notwendig. Der Betrieb ist über das interne Netzteil gewährleistet.

Bei Mainboardversionen mit Daughterboard oder gestecker PGA CPU ist es empfehlenswert, die Storm (bzw unter ihr die Thunder) zum TT hin zu isolieren, um Kurzschlüsse zu vermeiden.

Da sehr viele Speichermodule nicht richtig Codiert sind, wurde auf eine Automatische Erkennung der Größe verzichtet. D.h. die Größe der Speichermodule muss über Jumper J3 - J6 eingestellt werden. Die beiden Module müssen nicht zwingend gleich groß sein, jeder muß das größere von beiden in Slot A gesteckt werden.


Gesteckte Thunderstorm von rechts.jpg Storm (und Thunder) korrekt eingebaut




Test und Inbetriebnahme

Nachdem die Storm Fastramkarte ordnungsgemäß in den TT eingebaut worden ist, sollte die korrekte Funktion überprüft werden.

Dabei ist es enorm wichtig, dass die korrekte Speichergröße eingestellt ist und angezeigt wird. Ansonsten kann es zu Datenverlust auf angeschlossenen Datenträgern kommen.

Den ersten Test daher besser ohne Festplatte(n) etc. durchführen.

Nach dem Einschalten sollte das System den Speicher hochzählen und die korrekte Größe anzeigen, zuerst der ST-RAM, dann der TT-RAM der Storm.


Storm bei 32MB.jpg alles korrekt


Sollten sich hier beim TT-RAM Test Fehler durch "X" im Balken bemerkbar machen, liegt entweder ein Fehler der Speichermodule vor oder die Storm ist zu schnell für den Speicher eingestellt.

In diesem Fall reduzieren Sie bitte den eingestellten Modus um eine Stufe, also statt EDO Burst nur den FPM Burst (J1 und J2 on, J3 off). Sollte auch das keine Änderung bringen, dann den Burstmode komplett ausschalten (J1 on, J2 und J3 off).

Sollten sich der TT insgesamt auffällig verhalten, dann J1 ziehen (off = Storm ausgeschaltet). Der TT sollte sich dann genauso verhalten, wie ohne eingesteckete Storm. Falls auch dies nichts bringt, Entwickler kontaktieren.

Sollte hingegen der Atari-eigene Speichertest erfolgreich sein, was sich durchweg durch "-" im Balken ohne "X" bemerkbar macht und auch die korrekte Größe beider RAMs angezeigt werden, ist die Storm einsatzbereit.

Wer es ganz genau wissen will, läßt das Testprogramm YARTTT von Christian Zietz in der aktuellsten Version laufen und den Zugriff auf das FastRAM im Detail testen.

https://www.chzsoft.de/site/hardware/diverse-kleinigkeiten-fur-den-atari-st/

Der Testdurchlauf kann je nach Speichergröße bis zu mehreren Stunden dauern.

YARTTT.jpg alles korrekt


In absoluten Ausnahmefällen kann sich auch der Speicher selbst als nicht kompatibel herausstellen, wenn er abnorme Refreshzyklen benutzt.




Storm und Thunder in Kombination

Weitere Infos und Bilder unter [1]

ThunderStorm.jpg 370px


Links oben.jpg Links.jpg


Links unten.jpg


ThunderStormHuckepack.jpg Hinten.jpg




beispielhafte Testergebnisse

Memtest bei 32MB Fastpage und mit Burst .jpg

Memtest mit FPM-Burst (über 14 MB/s)


Storm benchmark.jpg

Memtest mit EDO-Burst (über 17 MB/s)




letztes Update: 17.09.2017 (Gaga & Tuxie)