ST506-Basics: Unterschied zwischen den Versionen

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* aber es gibt auch andere ganz krumme Hunde mit nur 3 oder 6 Köpfen und dafür mehr Spuren...
* aber es gibt auch andere ganz krumme Hunde mit nur 3 oder 6 Köpfen und dafür mehr Spuren...
* Als Interleave-Faktor kann man üblicherweise "1" verwenden, das heißt, logisch aufeinanderfolgende Sektoren liegen auch magnetisch hintereinander. Bei Interleave "2" liegen sich logisch hintereinander folgende Sektoren magnetisch um einen Sektor auseinander, das heißt zwischen den beiden Sektoren liegt einer, welcher erst viel später dran kommt: 1,10,2,11,3,12,4,13,5,14,6,15,7,16,8,17,9, daraus ergibt sich, um eine komplette Spur einzulesen benötigt der Controller nun 2 Umdrehungen. Die ATARI SH- und Megafile Platten schaffen Interleave 1. OMTI/WD1002 basierte COntroller schaffen maximal Interleave 2.
* Als Interleave-Faktor kann man üblicherweise "1" verwenden, das heißt, logisch aufeinanderfolgende Sektoren liegen auch magnetisch hintereinander. Bei Interleave "2" liegen sich logisch hintereinander folgende Sektoren magnetisch um einen Sektor auseinander, das heißt zwischen den beiden Sektoren liegt einer, welcher erst viel später dran kommt: 1,10,2,11,3,12,4,13,5,14,6,15,7,16,8,17,9, daraus ergibt sich, um eine komplette Spur einzulesen benötigt der Controller nun 2 Umdrehungen. Die ATARI SH- und Megafile Platten schaffen Interleave 1. OMTI/WD1002 basierte COntroller schaffen maximal Interleave 2.
* Auch die MFM/RLL-Festplattencontroller sind keine Intelligenzbestien. Erstens schlucken diese alle Plattengeometrien, welche man ihnen vorgibt und versuchen das auch zu formatieren, zweitens kennen diese keine Gemoetrievorgaben von irgendwelchen Standardplatten. Daher werden beim Lowlevel-Formatieren einer Platte die Plattengeometrie auf das jeweilige Laufwerk und lesen das beim Einschalten von dort wieder ein, Dumm aber nicht unbeholfen!
* Auch die MFM/RLL-Festplattencontroller sind keine Intelligenzbestien. Erstens schlucken diese alle Plattengeometrien, welche man ihnen vorgibt und versuchen das auch zu formatieren, zweitens kennen diese keine Gemoetrievorgaben von irgendwelchen Standardplatten. Daher werden beim Lowlevel-Formatieren einer Platte die Plattengeometrie auf das jeweilige Laufwerk in einen vom Controller reservierten Bereich geschrieben und lesen das beim Einschalten von dort wieder ein. Deswegen rattern die SH- und Megafile-Laufwerke nach dem Einschalten und Hochfahren der Platten kurz hin und her. Dumm aber nicht unbeholfen!
* Außerdem haben viele dieser Platten, aber nicht alle, defekte Sektoren - schon ab Werk, die sind dann auf einem Aufkleber auf der Platte aufgedruckt, und man sollte die nach dem Lowlevel-Formatieren im Formatierungsprogramm auf jeden Fall eingeben (in Form von Spur/Kopf, da werden also pro defektem Bit gleich 17 oder 26 Sektoren gesperrt...) Wer ganz sicher gehen will, sollte sich einen PC mit passendem Controller besorgen, und die Platte damit testen, unter DOS debug.exe aufrufen G=c800:5, dann lowlevel formatieren und Lesetests machen und die defekten Spuren/Köpfe notieren - auf dem Aufkleber auf der Platte - und dann am Atari beim Lowlevel-Format eingeben - oder falls man eine Megafile hat, HDDRiver kann selbst testen und die Defektliste aufbauen, man bekommt aber wie bei SCSI/ACSI-Devices üblich nur die Sektornummer zu sehen, die muss man dann in die Spur-Nummer umrechnen (Ganzzahl von Gesamtzahl Sektoren durch Gesamtzahl Spuren der Platte = Spur; Ganzzahl von Anzahl der Köpfe der Platte durch den Rest = Kopfnummer).
* Außerdem haben viele dieser Platten, aber nicht alle, defekte Sektoren - schon ab Werk, die sind dann auf einem Aufkleber auf der Platte aufgedruckt, und man sollte die nach dem Lowlevel-Formatieren im Formatierungsprogramm auf jeden Fall eingeben (in Form von Spur/Kopf, da werden also pro defektem Bit gleich 17 oder 26 Sektoren gesperrt...) Wer ganz sicher gehen will, sollte sich einen PC mit passendem Controller besorgen, und die Platte damit testen, unter DOS debug.exe aufrufen G=c800:5, dann lowlevel formatieren und Lesetests machen und die defekten Spuren/Köpfe notieren - auf dem Aufkleber auf der Platte - und dann am Atari beim Lowlevel-Format eingeben - oder falls man eine Megafile hat, HDDRiver kann selbst testen und die Defektliste aufbauen, man bekommt aber wie bei SCSI/ACSI-Devices üblich nur die Sektornummer zu sehen, die muss man dann in die Spur-Nummer umrechnen (Ganzzahl von Gesamtzahl Sektoren durch Gesamtzahl Spuren der Platte = Spur; Ganzzahl von Anzahl der Köpfe der Platte durch den Rest = Kopfnummer).
* Lowlevel-Format ist nicht gleich Lowlevel-Format... Eine an einem Adaptec (Megafile) Controller lowlevel-formatierte Festplatte ist nicht an einem OMTI-, WD- oder CDC- oder sonstwas Controller lesbar, jeder Controller hat da sein eigenes Lowlevel-Format. Das kann auch bei unterschiedlichen Firmwares auf den Controllern eintreten!
* Lowlevel-Format ist nicht gleich Lowlevel-Format... Eine an einem Adaptec (Megafile) Controller lowlevel-formatierte Festplatte ist nicht an einem OMTI-, WD- oder CDC- oder sonstwas Controller lesbar, jeder Controller hat da sein eigenes Lowlevel-Format. Das kann auch bei unterschiedlichen Firmwares auf den Controllern eintreten!

Version vom 28. Januar 2015, 23:13 Uhr

Abteilung: Wissen von Damals, heute vergessen und unnütz: "Wie man MFM- und RLL-Platten mit ST-506-Anschluß richtig anschließt."

Abgrenzung

  1. Es gibt auch ESDI-Platten, welche die selben Kabel und Anschlußweise an ESDI-Controllern verwenden. Diese sind aber nicht kompatibel zu MFM- und RLL-Controllern und da es für den Atari keine ESDI-Controller gab, hier völlig nutzlos. Erstes Erkennungszeichen, dass man eine ESDI-Platte in der Hand hat: Sie hat eine größere kapazität als 60 MB, das heißt typischerweise um die 130 bis 700 MB.
  2. Unterscheidung MFM/RLL Platten: Es gibt keine Äußerlichkeiten, an denen man es erkennen kann. Jede RLL-Platte lässt sich an einem MFM-Controller auch MFM Formatieren und hat dann 30% weniger Kapazität. Aber längst nicht alle MFM-Platten lassen sich an einem RLL-Controller RLL formatieren und so um 30% aufbohren. Der Unterschied zwischen MFM und RLL ist das Aufzeichnungsformat (Datenmodulation entweder MFM oder RLL, wobei letzteres 30% weniger Platz pro Spur braucht, und daher 26 statt 17 Sektoren pro Spur ermöglicht. Auch die Qualität der magentischen Oberflächen spielt hier eine wesentliche Rolle. Da bei MFM und RLL die Umdrehungszahl der Platte gleich bleibt, ist eine RLL-formatierte Platte auch 30% schneller als MFM. Wenn man wissen möchte, ob man eine MFM- oder RLL-Festplatte hat, benötigt man deren Typenbezeichnung, welche man auf dem Laufwerk ablesen kann, und dann kann man danach googlen. Es finden sich (Stand 2015) online sehr viele Datenblätter zu solchen Platten, teilweise sogar noch auf deer Hersteller-Webseite, daraus kann man auch Clyinder, Spuren, Köpfe und Anzahl Sektoren (17/26) entnehmen.
  3. Siehe auch Unterscheidung MFM/RLL bei Megafile-Platten

Verkabelung

  1. Alle angeschlossenen Platten verwenden ein gemeinsammes Control-Kabel, welches den internen Floppykabeln ähnelt, es hat aber üblicherweise verpolungssichere Stecker und keinen "Dreher" im Kabel. Je nach verwendetem Controller können 2 oder 4 Laufwerke angeschlossen werden, im PC und in den Megafiles maximal 2. (Irgendwelche ominösen "Großrechner" konnten 4 Platten)
  2. Jede Platte bekommt zusätzlich ein schmaleres Datenkabel, jede Platte ihr eigenes, dazu hat der Controller zwei (oder vier) extra Sockel wo die aufgesteckt werden müssen. (Bei den SH-204/205, Megafile 20/30/60 lässt sich der Anschluß für ein zweites Datenkabel durch Einlöten der entsprechenden Pins nachrüsten - ob das Netzteil des Laufwerks die zweite Platte verkraftet ist eine andere Geschichte). Die Datenkabel sollten untereinander nicht vertauscht werden, im Controller-Datenblatt nachsehen, welche Platte an welchen Stecker kommt, sonst kann die Platte nichts lesen oder schreiben.
  3. Jumpers und Abschlußwiderstände. Zur Platte sollte man sich ein Datenblatt besorgen, in welchem beschrieben ist, wie die Platte als 1, 2, 3, 4 Platte am ST-506-Bus gejumpert werden soll. Meistens gibts dazu vier Jumper, wovon nur der für die passende Laufwerksnummer geschlossen sein darf. Außerdem muss auf der letzten Platte am breiten Kabel ein Abschlußwiderstand aktiv sein, auf den anderen Platten muss dieser weg sein. je nach Plattenmodell muss man dazu ein Widerstandsarray stecken oder rausziehen, oder 8 Jumper/Dipschalter alle gleich auf On oder Off stellen. Die Datenblätter findet man am leichtestens über Tante Google, einfach Plattenhersteller und Modellbezeichnung eingeben, entweder wird man - sofern noch existent - auf der Herstellerseite (z,.B. NEC) fündig, oder bei www.stason.org ist es zu finden. Oder auch nicht.

Weiteres

MFM- und RLL-Platten sind dumm wie Brot, im Gegensatz zu ESDI, SCSI, IDE oder SATA weiß eine MFM/RLL-Platte weder, ob sie nur MFM oder auch RLL kann, noch wieviele Zylinder, Köpfe und Sektoren (Plattengeometrie) sie hat oder welche Kapazitä sie hat. Das muss man ihr beim Lowlevel-Formatieren "sagen" - und man erfährt das aus dem hoffentlich gefundenen Datenblatt. Gängige Werte sind:

  • 20/30MB (MFM/RLL): Cyl 615, Head 4, 17/26 Sekt. Precomp 256, verringerter Schreibstrom aus (616), Parkposition 616.
  • 40/60 MB (MFM/RLL), wie oben, doch 8 Köpfe.
  • aber es gibt auch andere ganz krumme Hunde mit nur 3 oder 6 Köpfen und dafür mehr Spuren...
  • Als Interleave-Faktor kann man üblicherweise "1" verwenden, das heißt, logisch aufeinanderfolgende Sektoren liegen auch magnetisch hintereinander. Bei Interleave "2" liegen sich logisch hintereinander folgende Sektoren magnetisch um einen Sektor auseinander, das heißt zwischen den beiden Sektoren liegt einer, welcher erst viel später dran kommt: 1,10,2,11,3,12,4,13,5,14,6,15,7,16,8,17,9, daraus ergibt sich, um eine komplette Spur einzulesen benötigt der Controller nun 2 Umdrehungen. Die ATARI SH- und Megafile Platten schaffen Interleave 1. OMTI/WD1002 basierte COntroller schaffen maximal Interleave 2.
  • Auch die MFM/RLL-Festplattencontroller sind keine Intelligenzbestien. Erstens schlucken diese alle Plattengeometrien, welche man ihnen vorgibt und versuchen das auch zu formatieren, zweitens kennen diese keine Gemoetrievorgaben von irgendwelchen Standardplatten. Daher werden beim Lowlevel-Formatieren einer Platte die Plattengeometrie auf das jeweilige Laufwerk in einen vom Controller reservierten Bereich geschrieben und lesen das beim Einschalten von dort wieder ein. Deswegen rattern die SH- und Megafile-Laufwerke nach dem Einschalten und Hochfahren der Platten kurz hin und her. Dumm aber nicht unbeholfen!
  • Außerdem haben viele dieser Platten, aber nicht alle, defekte Sektoren - schon ab Werk, die sind dann auf einem Aufkleber auf der Platte aufgedruckt, und man sollte die nach dem Lowlevel-Formatieren im Formatierungsprogramm auf jeden Fall eingeben (in Form von Spur/Kopf, da werden also pro defektem Bit gleich 17 oder 26 Sektoren gesperrt...) Wer ganz sicher gehen will, sollte sich einen PC mit passendem Controller besorgen, und die Platte damit testen, unter DOS debug.exe aufrufen G=c800:5, dann lowlevel formatieren und Lesetests machen und die defekten Spuren/Köpfe notieren - auf dem Aufkleber auf der Platte - und dann am Atari beim Lowlevel-Format eingeben - oder falls man eine Megafile hat, HDDRiver kann selbst testen und die Defektliste aufbauen, man bekommt aber wie bei SCSI/ACSI-Devices üblich nur die Sektornummer zu sehen, die muss man dann in die Spur-Nummer umrechnen (Ganzzahl von Gesamtzahl Sektoren durch Gesamtzahl Spuren der Platte = Spur; Ganzzahl von Anzahl der Köpfe der Platte durch den Rest = Kopfnummer).
  • Lowlevel-Format ist nicht gleich Lowlevel-Format... Eine an einem Adaptec (Megafile) Controller lowlevel-formatierte Festplatte ist nicht an einem OMTI-, WD- oder CDC- oder sonstwas Controller lesbar, jeder Controller hat da sein eigenes Lowlevel-Format. Das kann auch bei unterschiedlichen Firmwares auf den Controllern eintreten!

Spezialtipp für Risikofreudige

Mit vielen Platten kann man statt 17 auch 18 bzw. statt 26 27 Sektoren formatieren, man muss dann aber den Interleave / Sektorversatz möglicherweise (testen!) auf 2 erhöhen. Resulat: Ein bischen mehr Kapazität (Anzahl der Spuren mal Anzahl der Köpfe mehr Sektoren - eine 20 MB Platte kommt so auf 21,4 MB. Dafür fällt Dank Interleave 2 die ohnehin schon geringe Schreibleseperformance noch mal um etwa 50% - solch eine "hochformatierte" Platte ist dann kaum noch schneller als eine Floppy. Außerdem kann das nicht jede Platte ab, das wird man aber spätestens dann merken, wenn man was auf der Platte speichert, und es wieder lesen will... :P Man kann natürlich auch versuchen, mehr Zylinder zu formatieren, 620 statt 615 zum Beispiel, irgendwann schlägt allerdings der Kopf "hinten" an - keine Ahnung ob er sich dann womöglich "verkeilt" und nicht mehr zurück fahren kann, auf jeden Fall verliert man so auch die Landespur, auf der man die Köpfe vor dem Abschalten "parken" sollte... Wenns schief geht, einfach wieder mit 17 oder 26 Sektoren und der im Datenblatt angegebenen Zylinderzahl neu formatieren und gut ists.