SMM804: Unterschied zwischen den Versionen

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Der SMM804 ist ein 9-Nadel Matrix-Drucker mit Centronics-Schnittstelle, der in seiner Gehäusegestaltung speziell an die Atari ST Serie angepasst ist. Er wurde nur in den ersten Jahren verkauft und ist daher relativ wenig verbreitet.  
Der SMM804 ist ein 9-Nadel Matrix-Drucker mit Centronics-Schnittstelle, der in seiner Gehäusegestaltung speziell an die Atari ST Serie angepasst ist. Er wurde nur in den ersten Jahren des ST verkauft und ist daher relativ wenig verbreitet, da etwa zeitgleich bessere, aber auch teurere 9-Nadeldrucker auf den Markt kamen, z.B. der Star NL 10. Die Druckqualität des SMM804 ist mäßig, er unterstützt kein NLQ, der Drucker ist mit etwas mehr als 50 Zeichen pro Sekunde langsam und er verarbeitet idealerweise nur Endlospapier, Einzelblätter lassen sich nur sehr schlecht einlegen. Der SMM804 ist nahezu baugleich mit dem XMM801, welcher für die ATARI XL/XE-Serie gedacht ist, wofür deser statt einer Centronics- eime SIO-Schnittstelle hat.


==Softwarekompatiblität==
==Softwarekompatiblität==
Der Drucker ist Epson FX-kompatible, daher lässt er sich aus vielen Programmen voll nutzen. Umgekehrt können auch andere Epson FX kompatible Drucker mit der SMM804 Anpassung angesteuert werden, wenn für diese keine eigene Anpassung existiert.
Der Drucker ist Epson FX-kompatibel, daher lässt er sich aus vielen Programmen voll nutzen. Umgekehrt können auch andere Epson FX kompatible Drucker mit der SMM804 Anpassung angesteuert werden, wenn für diese keine eigene Anpassung existiert. Man muss nur mit der Behandlung von CR/LF aufpassen, der SMM804 macht beim Senden von Carriage-Return automatisch einen Line-Feed.


==Technik==
==Technik==
Die Elektronik stammt von MIFUJI, wohinter sich Fuji(tsu) Electronics verbergen düfte. Das Druckwerk des XMM804 ist von einem japanischen Hersteler, im Boden unter dem Druckkopf gibt es einen Aufdruck mit dem Namen KASHIMA, welcher dieses für eine größere Anzahl namhafter Druckerhersteller zugeliefert hat. Daher ist es noch heute möglich, für diesen Drucker anhand der mechnaisch baugleichen Vergleichstypen frische Farbbänder zu bekommen. Evtl.lassen sich aus diesen Druckern auch die Platinen verwenden, hierzu müsste man diese vergleichen. Wahrscheinlich muss man auf den Tauschplatinen (außer den Commodore-Druckern mit IEC oder IEEE488-Interface, die - und evtl. andere existierende serielle Varianten (RS232, V24, etc.) - wären nicht geeignet!) aus anderen Druckern die Eproms tauschen und die DIP-Schalter und Jumper umsetzen.Außerden sind dann auch Reparaturtipps für diese Drucker soweit sie die Mechanik betreffen, auch für den SMM804 interessant. Am weitesten verbreitet dürfte der Commodore VC-1526 / MPS-802 gewesen sein, gefolgt vom Mannesmann Tally/Genicom MT80.
Die Elektronik stammt von MIFUJI, wohinter sich Fuji(tsu) Electronics verbergen düfte. Das Druckwerk des XMM804 ist von einem japanischen Hersteler, im Boden unter dem Druckkopf gibt es einen Aufdruck mit dem Namen KASHIMA, welcher dieses für eine größere Anzahl namhafter Druckerhersteller zugeliefert hat. Daher ist es noch heute möglich, für diesen Drucker anhand der mechanisch baugleichen Vergleichstypen frische Farbbänder zu bekommen. Evtl.lassen sich aus diesen Druckern auch die Platinen verwenden, hierzu müsste man diese vergleichen. Wahrscheinlich muss man auf den Tauschplatinen (außer den Commodore-Druckern mit IEC oder IEEE488-Interface, die - und evtl. andere existierende serielle Varianten (RS232, V24, etc.) - wären nicht geeignet!) aus anderen Druckern die Eproms tauschen und die DIP-Schalter und Jumper umsetzen. Außerden sind dann auch Reparaturtipps für diese Drucker soweit sie die Mechanik betreffen, auch für den SMM804 interessant. Am weitesten verbreitet dürfte der Commodore VC-1526 / MPS-802 gewesen sein, gefolgt vom Mannesmann Tally/Genicom MT80.


==Farbband- und Ersatzteilekompatiblität des Druckwerks==
==Farbband- und Ersatzteilekompatiblität des Druckwerks==
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# = Behandlung Signal (NC/GND) auf Centronics-Schnittstelle (Pin 16+33). Diese beiden Pins 16 und 33 sind bei der Standard-Centronics-Schnittstelle entweder nicht belegt oder auf Masse.
# = Behandlung Signal (NC/GND) auf Centronics-Schnittstelle (Pin 16+33). Diese beiden Pins 16 und 33 sind bei der Standard-Centronics-Schnittstelle entweder nicht belegt oder auf Masse.
# = Behandlung Signal Select-In auf Centronics-Schnittstelle (Pin 36). Das Signal Select-In liegt standardmäßig durch Jumper 3 auf Low und ist durch den offenen Jumper 4 von der Centronics-Schnittstelle getrennt. Dss heißt, der Drucker kann vom Computer nicht inaktiv geschaltet werden.
# = Behandlung Signal Select-In auf Centronics-Schnittstelle (Pin 36). Das Signal Select-In liegt standardmäßig durch Jumper 3 auf Low und ist durch den offenen Jumper 4 von der Centronics-Schnittstelle getrennt. Dss heißt, der Drucker kann vom Computer nicht inaktiv geschaltet werden.
* '''Achtung:''' Wahrscheinlich darf Jumper 1+2 bzw. 3+4 jeweils nicht gleichzeitig gesteckt sein.
* '''Achtung:''' Wahrscheinlich darf Jumper 1+2 bzw. 3+4 jeweils nicht gleichzeitig gesteckt sein. Sonst könnte der entsprechende Signalausgang am Computer mit Masse kurzgeschlossen werden und Schaden nehmen.


Fazit: Auf der Standard-Einstellung belassen!
Fazit: Auf der Standard-Einstellung belassen!
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==Fehlerbild==
==Fehlerbild==
* Drucker druckt nicht, Drucker ist offline. Online-LED ist aber an. Lösung: Das Busy-Signal wird vom Drucker nicht geschaltet. Auf der Schnittstellen-Tochterplatine den 74LS38 tauschen, Pin 8 erzeugt das Busy-Signal. Wenn das nicht helfen sollte: Der 74LS38 wird vom IO/RAM-Baustein Toshiba TMP8155P-2 angesteuert.
* Drucker druckt nicht, Drucker ist laut Meldung auf dem Computer offline. Online-LED ist aber an. Lösung: Das Busy-Signal wird vom Drucker nicht geschaltet. Auf der Schnittstellen-Tochterplatine den 74LS38 tauschen, Pin 8 erzeugt das Busy-Signal. Wenn das nicht helfen sollte: Der 74LS38 wird vom IO/RAM-Baustein Toshiba TMP8155P-2 angesteuert.

Aktuelle Version vom 29. Januar 2015, 01:13 Uhr

Der SMM804 ist ein 9-Nadel Matrix-Drucker mit Centronics-Schnittstelle, der in seiner Gehäusegestaltung speziell an die Atari ST Serie angepasst ist. Er wurde nur in den ersten Jahren des ST verkauft und ist daher relativ wenig verbreitet, da etwa zeitgleich bessere, aber auch teurere 9-Nadeldrucker auf den Markt kamen, z.B. der Star NL 10. Die Druckqualität des SMM804 ist mäßig, er unterstützt kein NLQ, der Drucker ist mit etwas mehr als 50 Zeichen pro Sekunde langsam und er verarbeitet idealerweise nur Endlospapier, Einzelblätter lassen sich nur sehr schlecht einlegen. Der SMM804 ist nahezu baugleich mit dem XMM801, welcher für die ATARI XL/XE-Serie gedacht ist, wofür deser statt einer Centronics- eime SIO-Schnittstelle hat.

Softwarekompatiblität

Der Drucker ist Epson FX-kompatibel, daher lässt er sich aus vielen Programmen voll nutzen. Umgekehrt können auch andere Epson FX kompatible Drucker mit der SMM804 Anpassung angesteuert werden, wenn für diese keine eigene Anpassung existiert. Man muss nur mit der Behandlung von CR/LF aufpassen, der SMM804 macht beim Senden von Carriage-Return automatisch einen Line-Feed.

Technik

Die Elektronik stammt von MIFUJI, wohinter sich Fuji(tsu) Electronics verbergen düfte. Das Druckwerk des XMM804 ist von einem japanischen Hersteler, im Boden unter dem Druckkopf gibt es einen Aufdruck mit dem Namen KASHIMA, welcher dieses für eine größere Anzahl namhafter Druckerhersteller zugeliefert hat. Daher ist es noch heute möglich, für diesen Drucker anhand der mechanisch baugleichen Vergleichstypen frische Farbbänder zu bekommen. Evtl.lassen sich aus diesen Druckern auch die Platinen verwenden, hierzu müsste man diese vergleichen. Wahrscheinlich muss man auf den Tauschplatinen (außer den Commodore-Druckern mit IEC oder IEEE488-Interface, die - und evtl. andere existierende serielle Varianten (RS232, V24, etc.) - wären nicht geeignet!) aus anderen Druckern die Eproms tauschen und die DIP-Schalter und Jumper umsetzen. Außerden sind dann auch Reparaturtipps für diese Drucker soweit sie die Mechanik betreffen, auch für den SMM804 interessant. Am weitesten verbreitet dürfte der Commodore VC-1526 / MPS-802 gewesen sein, gefolgt vom Mannesmann Tally/Genicom MT80.

Farbband- und Ersatzteilekompatiblität des Druckwerks

  • ADM / AdMate DP-100
  • ADM / AdMate DP-109
  • ADM / AdMate DP-110
  • ADM / AdMate DP-130
  • ADM / AdMate DP-80
  • ADM / AdMate DP-80 LQ
  • Atari SMM 804
  • Atari XMM 801
  • Atari XMM 804
  • ATI Z-1000
  • ATI Z-1050
  • ATI Z-500
  • BMC International BK-130
  • BMC International BX-1000
  • BMC International BX-130
  • BMC International BX-480
  • BMC International BX-80
  • BMC International BX-80 Plus
  • Brother 909
  • Commodore 1516
  • Commodore 1521
  • Commodore 1526
  • Commodore VC-1526
  • Commodore 4023
  • Commodore 802
  • Commodore MPS 802
  • Compaq CP-80
  • Facit B 1100
  • Facit B 1200
  • Facit E 420
  • Gakken GPR 80
  • Gakken JP 130 A,
  • ITT Courier XTRA
  • Mannesmann Tally / Genicom Admate DP-80 LQ
  • Mannesmann Tally / Genicom MT-80
  • Mannesmann Tally / Genicom MT-80C
  • Mannesmann Tally / Genicom MT-80 Plus
  • Mannesmann Tally / Genicom MT-80 PC Plus
  • Mannesmann Tally / Genicom MT-81
  • Mannesmann Tally / Genicom SA-80
  • Mannesmann Tally / Genicom SP-80
  • Mannesmann Tally / Genicom SPIRIT M-80
  • Mannesmann Tally / Genicom SPIRIT MT-80
  • Mannesmann Tally / Genicom Spirit Microprinter
  • Nasco USA C-805
  • Nasco USA CM-100
  • Philips BR-90
  • Sekonic SP 80
  • Sekonic SP 100
  • Sekonic SP 130
  • Shinwa CP 80
  • Shinwa CP 80/I
  • Shinwa TAB 191

Jumper- und Dipschalter-Einstellungen

Jumperblock PSW

Standard-Einstellung: 1=offen, 2=geschlosen, 3=geschlossen, 4=offen Bedeutung:

  1. = Verbindet Jumper 1/2 mit Masse. Vermutlich kann man hiermit für den Drucker das Signal Autofeed fest auf Masse legen.
  2. = Behandlung Signal Autofeed auf Centronics-Schnittstelle (Pin 14)
  3. = Behandlung Signal (NC/GND) auf Centronics-Schnittstelle (Pin 16+33). Diese beiden Pins 16 und 33 sind bei der Standard-Centronics-Schnittstelle entweder nicht belegt oder auf Masse.
  4. = Behandlung Signal Select-In auf Centronics-Schnittstelle (Pin 36). Das Signal Select-In liegt standardmäßig durch Jumper 3 auf Low und ist durch den offenen Jumper 4 von der Centronics-Schnittstelle getrennt. Dss heißt, der Drucker kann vom Computer nicht inaktiv geschaltet werden.
  • Achtung: Wahrscheinlich darf Jumper 1+2 bzw. 3+4 jeweils nicht gleichzeitig gesteckt sein. Sonst könnte der entsprechende Signalausgang am Computer mit Masse kurzgeschlossen werden und Schaden nehmen.

Fazit: Auf der Standard-Einstellung belassen!

DIP-Schalter DSW

  • Standard-Einstellung: 1=off, 2=on, 3-6=off, 7=on, 8=off
  • Bedeutung: Unklar, wird alles vom Portbaustein TMP8155P-2 ausgelesen.

Fehlerbild

  • Drucker druckt nicht, Drucker ist laut Meldung auf dem Computer offline. Online-LED ist aber an. Lösung: Das Busy-Signal wird vom Drucker nicht geschaltet. Auf der Schnittstellen-Tochterplatine den 74LS38 tauschen, Pin 8 erzeugt das Busy-Signal. Wenn das nicht helfen sollte: Der 74LS38 wird vom IO/RAM-Baustein Toshiba TMP8155P-2 angesteuert.